leipzigart-Veranstaltungstip

Neville Tranter, dem Festival-Publikum wohlbekannt, zeigt in seiner neuesten Produktion "Schicklgruber, alias Adolf Hitler" erneut Gespür für die richtige Mixtur aus Respektlosigkeit, handfestem Humor und heiligem Ernst. Den letzten Geburtstag des "Führers" im verlassenen Bunker inszeniert er mit seinem "Stuffed Puppet Theatre" subtil und frech als makaber-bissige Late-Night-Show. Tranters virtuoses Spiel läßt tief in die menschlichen Abgründe seiner Figuren blicken und hält das Lachen und das Erstarren angesichts der grotesken Götterdämmerung des 1000-jährigen Reiches in ständiger Schwebe.
Berlin, 20. April 1945. Eine Handvoll Menschen sitzen gefangen in einem dunklen verdreckten Bunker. Die Decke droht einzustürzen. Die Telefonleitungen sind unterbrochen. Der Vormarsch der Roten Armee kündigt sich bereits durch Gewehrsalven in den Straßen an. Von all dem lassen sich diese "Auserwählten" ihre gute Laune nicht verderben. Mit ihren aufgesparten Vorräten machen sie es sich gemütlich, um den 56. Geburtstag des Führers zu feiern. Er selbst geht früh zu Bett. Jedem ist klar: das Ende naht. Es ist nur eine Frage der Zeit ... Dies ist der Moment, an dem Neville Tranter auftaucht, "bewaffnet" mit ein paar Puppen beginnt er, die angespannte Situation zu hinterfragen. In den Nebenrollen spielen Heinz Linge, der Hitlers Diener war, Eva Braun, Joseph Goebbels, Hermann Goering und Helga, Hilde, Holde, Helmut, Hedda und Heide, Goebbels Kinder.

"Tranter gelingt die so gefährliche Gratwanderung zwischen Schrecken und Komik, zwischen Rührung und Verstörung, zwischen Anteilnahme und Abscheu mit Bravour. Ein Spiel mit dem Tod, das unter die Haut geht." (Kurier – Peter Jarolin)

Eine Koproduktion der Kleine Spui-Produkties mit dem Schauspielhaus Wien im Rahmen der Wiener Festwochen und Novapool Berlin in leicht verständlichem Englisch

Idee, Puppen, Spiel: Neville Tranter
Konzept: Adrie van Dijk
Text: Jan Veldman
Regie: Theo Fransz
Ton: Kim Haworth & Ferdinand Bakker
Licht Design: Desiree van Gelderen
Kostüme: Atty Kingma

1955 in Toowoomba (Australien) geboren, beendete Neville Tranter seine Schauspielausbildung 1976 bei dem amerikanischen Regisseur Robert Gist in Queensland, bevor er im gleichen Jahr sein "Stuffed Puppet Theatre" gründete. Sein virtuoses Solo-Puppen- und Schauspiel wird auf der ganzen Welt als großes Theater gefeiert.

"Der Australier gilt zu Recht als Meister seines Fachs, er haucht den menschengroßen Puppen mühelos Leben ein und lässt die Grenzen zwischen Mensch und Material verschwimmen." (Stuttgarter Zeitung, 15.12.2001)
"Hier rührt die Faszination her: Tranter schiebt ihnen feinste Gefühlsregungen unter und unterdrückt bei sich selbst die kleinste Geste, wenn nicht gerade er als als Gehilfe das Wort hat. Der (englische) Text ist das nur Beiwerk." (Nürnberger Zeitung, 19.05.2000)

SCHICKLGRUBER
Whether right or wrong, we must win….and when we have won, who will ask about the method?
from: ‘’Hitler‘’ by Ian Kershaw-
Berlin, April 20th 1945

A few people are caught together in a dark and dirty bunker, where the crumbling ceiling is about to collapse and telephone lines get disturbed by the shooting of the approaching russian soldiers. These chosen few try to create a nice joyous ambiance to celebrate the Führer’s birthday. He himself is having an early night.
It is clear to everybody that the end is near. It is just a matter of time.
The nazi time is coming to an end. The average desperate citizen is trying to survive. Meanwhile in the bunker they celebrate with food and drinks the 56th birthday of Adolf Hitler.
This is the moment when Neville Tranter, armed with some puppets and music, starts to investigate the tense situation.

In 1976, NEVILLE TRANTER, the actor and puppeteer from Toowoomba in Australia, set up the Stuffed Puppet Theatre. Two years later he settled in Holland where he continued developing his performance, visually and emotionally, to its present form - a puppet show for adults. Neville Tranter is capable of evoking images the audience will not forget for a long time. His combination of down to earth humour, deadly seriousness and virtuoso puppetry has already made permanent converts of an audience who wanted nothing to do with puppets.